Enddarm Enddarmerkrankungen wie Hämorrhoiden, Fisteln, Inkontinenz oder Feigwarzen führen oft zu Beschwerden mit hoher Belastung für Betroffene. Mit schonenden Untersuchungen und gezielter Therapie bieten wir Hilfe bei funktionellen, entzündlichen oder tumorösen Veränderungen. Diskret, individuell und mit modernsten Methoden – für mehr Lebensqualität.
Hämorrhoiden Hämorrhoiden sind erweiterte Blutgefäße im Enddarm, die Beschwerden wie Juckreiz, Blutungen, Fremdkörpergefühl oder selten Schmerzen verursachen können. In frühen Stadien sind sie oft symptomlos, können aber in fortgeschrittenen Fällen zu spürbaren Knoten und starken Beschwerden führen. Diagnostik Die Untersuchung erfolgt durch eine Enddarmspiegelung (Proktoskopie) zur Beurteilung der Hämorrhoiden und deren Schweregrad. Therapie Je nach Stadium kommen verschiedene minimal-invasive Verfahren zum Einsatz. Hämorrhoidenligatur (Gummibandligatur) wird zur Verkleinerung eingesetzt, während Lasertherapie oder Verödung (Sklerosierung) zur Verödung der erweiterten Gefäße beitragen. Bei sehr grossen Hämorrhoiden ist eine chirurgische Entfernung empfohlen.
Analfissuren Analfissuren sind schmerzhafte Risse in der Schleimhaut des Analkanals, die meist durch harten Stuhlgang oder starkes Pressen entstehen. Sie können zu starken Schmerzen beim Stuhlgang, Blutungen und einem Krampf des Schliessmuskels fühlen. Diagnostik Die Diagnose erfolgt durch eine klinische Untersuchung und eine Enddarmspiegelung, um die Schleimhautveränderung zu identifizieren und andere Erkrankungen auszuschließen. Therapie Die Behandlung besteht in erster Linie aus medikamentösen Massnahmen, darunter Salben mit muskelentspannenden oder entzündungshemmenden Wirkstoffen. In hartnäckigen Fällen kann eine Laserbehandlung oder chirurgische Therapie zur verbesserten Wundheilung eingesetzt werden.
Analfisteln & Abszesse Analfisteln sind entzündliche Verbindungsgänge zwischen dem Analkanal und der Haut, die durch wiederkehrende Entzündungen oder Abszesse entstehen. Sie können Nässen, Schmerzen und wiederkehrende Infektionen verursachen. Diagnostik Die Untersuchung erfolgt durch eine Enddarmspiegelung und ergänzend durch eine Sonografie, um die genaue Lage und Ausdehnung der Fistel oder des Abszesses zu bestimmen. Therapie Die Behandlung erfolgt je nach Schweregrad endoskopisch, chirurgisch oder medikamentös. Ziel ist es, die Fistel zu schließen und eine erneute Entzündung zu verhindern.
Feigwarzen (Condylome) Condylome sind durch HPV-Viren verursachte Wucherungen im Analbereich, die sich durch Juckreiz, Hautveränderungen oder Brennen äußern. Unbehandelt können sie sich weiter ausbreiten, kosmetische sowie funktionelle Probleme verursachen, weitergeben werden, sowie potentiell zu Enddarmkrebs führen. Diagnostik Die Diagnose erfolgt durch eine klinische Untersuchung und Enddarmspiegelung. Bei unklaren oder atypischen Befunden kann eine Biopsie zur weiteren Abklärung notwendig sein. Bei «high risk» HPV Viren ist eine regelmässige Überwachung auf Grund des erhöhten Enddarmkrebs Risikos empfohlen. Therapie Die Behandlung umfasst medikamentöse lokale Massnahmen zur Behandlung, eine Laserabtragung oder eine chirurgische Entfernung um grössere oder therapieresistente Condylome zu entfernen.
Inkontinenz Stuhlinkontinenz bezeichnet den unwillkürlichen Verlust von Stuhl oder Darmwinden. Je nach Ausprägung kann dies von gelegentlichem Nachschmieren bis hin zum vollständigen Kontrollverlust reichen. Die Ursachen sind vielfältig: Neben altersbedingter Muskelschwäche kommen auch Nervenverletzungen, Geburtsfolgen, operative Eingriffe im Beckenbereich oder chronische Grunderkrankungen wie Diabetes Mellitus oder Multiple Sklerose in Frage. Für die Betroffenen ist die Inkontinenz oft mit einem hohen Leidensdruck verbunden. Diagnostik Zur Abklärung erfolgt eine Darm- und Enddarmspiegelung zum Ausschluss struktureller Ursachen. Ein endoskopischer Ultraschall dient der Beurteilung des Schliessmuskels. Die anorektale Manometrie misst Muskelaktivität, Sensibilität und Koordination. Bei Bedarf ergänzt die MR-Defäkographie die funktionelle Analyse des Beckenbodens. Therapie Je nach Ursache kommen Beckenbodentraining, Biofeedback, Ernährungskorrektur und medikamentöse Massnahmen zur Regulation der Stuhlkonsistenz zum Einsatz. Bei schwerer Inkontinenz können neuromodulatorische Verfahren wie die tibiale Nervenstimulation oder sakrale Neuromodulation helfen. Chirurgische Rekonstruktionen sind bei anatomischen Defekten möglich; selten ist eine Stuhlableitung (Stoma) erforderlich.